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Bauen im Bestand-Projekt: Haus zum Savoyischen Kreuz in Nürnberger Innenstadt

Tauber Bau für Sanierung des denkmalgeschützten Kleinods beauftragt

Wir haben einen Sanierungsauftrag der besonderen Art erhalten – die Instandsetzung des geschichtsträchtigen Hauses zum Savoyischen Kreuz. Zentraler könnte ein Bauprojekt kaum sein: Mitten in der Nürnberger Altstadt, direkt gegenüber der Sebalduskirche und nur wenige Schritte vom Hauptmarkt entfernt, wurden wir mit der umfangreichen Sanierung und Wiederherstellung des Hauses zum Savoyischen Kreuz beauftragt.

Schon die Einrichtung der Baustelle war eine kleine Meisterleistung. Zum Einsatz kommt ein 32 Meter hoher Untendreher-Kran mit 28 Tonnen Ballast. Für seine Platzierung war millimetergenaue Abstimmung mit Verkehrsbehörde, Bauherren, Nachbarn wie der Industrie- und Handelskammer sowie sogar das Beschneiden einiger Bäume erforderlich. Erst danach konnte das historische Bauwerk von uns in Angriff genommen werden.

Welche Aufgaben übernehmen wir als Tauber Bau bei diesem besonderen Sanierungsprojekt?

Erste Schritte: Softabbruch

Bevor Neues entstehen kann, muss das alte Gemäuer vorsichtig vorbereitet werden. Im Rahmen eines sogenannten Softabbruchs wurden Dach und Geschossdecken zurückgebaut, sodass jetzt nur noch die Außenwände stehen – natürlich sorgfältig abgestützt und gesichert.

Seit September laufen zudem Ausgrabungsarbeiten im Kellerbereich. „Wir gehen davon aus, dass Teile des Gebäudes ursprünglich gar nicht unterkellert waren. Das wird nun überprüft – in enger Zusammenarbeit mit einem Archäologen und dem Kampfmittelräumdienst“, berichtet unser Polier.

Aufbau und Sanierung

Nach Abschluss dieser Vorarbeiten erhält das Gebäude eine neue Bodenplatte sowie neue Decken. Besonders spannend: Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte oberste Geschoss wird wiederaufgebaut und zusätzlich mit zwei Dachgeschossen ergänzt. Damit kehrt das Haus weitgehend in seinen historischen Zustand vor 1940 zurück.

Auch das mittelalterliche Mauerwerk aus regionalem Sandstein wird umfassend saniert – eine Aufgabe, die viel Erfahrung erfordert. Bauleiter Alexander Lehmann betont: „Die Restaurierung dieses einzigartigen Bauwerks ist für uns als Tauber Bau, die wir als Nürnberger Bauunternehmen mit langer Tradition bereits einige Stücke Stadtgeschichte mitgeschrieben haben, eine große Ehre und wir freuen uns die Herausforderung angehen zu dürfen.

Moderne Akzente im historischen Gewand

Neben der historischen Fassade wird auch das Innere zukunftsfähig gemacht: Ein neues, voll gewendeltes Treppenhaus und ein Aufzugsschacht sorgen künftig für Komfort und Barrierefreiheit.

Das Haus zum Savoyischen Kreuz – ein Stück Nürnberger Geschichte

Seine Grundmauern reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Über Jahrhunderte diente das prächtige Patrizierhaus wohlhabenden Nürnberger Familien als Wohnsitz. Im Zweiten Weltkrieg stark zerstört, wurde es nach Kriegsende nur notdürftig wiederhergestellt und machte zuletzt einen traurigen Eindruck.

Seinen Namen trägt das Haus seit 1690: An der Fassade prangt ein Wappen mit einem weißen Kreuz auf rotem Grund – das sogenannte Savoyische Kreuz. Ob tatsächlich eine Verbindung zur französischen Region Savoyen besteht, ist bis heute ungeklärt. Historiker werden sich dieser Frage künftig noch widmen.

Über zehn Jahre stand das Gebäude leer, ehe es von der Industrie- und Handelskammer Nürnberg erworben wurde. Heute ist die eigens gegründete Haus zum Savoyischen Kreuz GmbH & Co. KG für die umfassende Sanierung verantwortlich. Geplant sind:

  • ein Café im Erdgeschoss,
  • moderne Büroflächen in drei Etagen,
  • sowie eine Stadtwohnung im Dachgeschoss.

Bis 2026 soll das historische Kleinod in neuem Glanz erstrahlen und sich wieder mit Leben füllen – als lebendiges Stück Nürnberger Stadtgeschichte mitten im Herzen der Altstadt.

Quelle zur Geschichte: Nürnberger Nachrichten