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Spektakuläre Kran-Demontage am alten Landratsamt in Erlangen

Offizielles Ende eines erfolgreichen „Bauen im Bestand“-Projektes für Tauber Bau

Die Erlangener Innenstadt ist wieder um ein Schmuckstück reicher! Zweieinhalb Jahre lang war der markante gelbe Baukran mit dem Tauber Bau Logo über dem ehemaligen Landratsamt ein prägendes Element der Erlanger Skyline. Im Rahmen der „Sanierung des alten Landratsamtes Erlangen“ begleitete der Kran den Umbau des Hauptgebäudes, der zwei neu errichteten Wohngeschossbauten mit Tiefgarage im Innenhof sowie den Lückenschlussneubau in der Paulistraße und die Ertüchtigungsarbeiten des denkmalgeschützten Fachwerkgebäudes entlang der Goethestraße.

Nachdem die Bauarbeiten am Hauptgebäude weitgehend abgeschlossen sind, wurde der 40 Meter hohe Kran Mitte Januar 2025 in einer spektakulären Aktion abgebaut.

Fünfstündige Präzisionsarbeit

Für diesen komplexen Vorgang wurde ein Autokran in der engen Paulistraße aufgebaut, der Lasten von bis zu 160 Tonnen heben kann. Millimetergenaues Arbeiten war notwendig, um die Fassaden der umliegenden Gebäude zu schützen.

Die Demontage dauerte fünf Stunden und verlangte höchste Präzision. Zunächst wurde der 40 Meter lange Ausleger abgehoben und sicher in der Paulistraße abgelegt. Ein Arbeiter in einem Hebekorb führte die Arbeiten an der Spitze des Auslegers durch. „Das ist tägliche Routine für uns“, erklärt Rupert Fisch, unser Sanierungsexperte und Oberbauleiter dieses anspruchsvollen Projektes. „Die Zuschauer spüren den Nervenkitzel oft mehr als wir.“

Im nächsten Schritt wurde der Ausleger vom Turm gelöst und schwebte in fünf Einzelteile zerlegt über die Dächer der Paulistraße.

Ein süßer Abschied und die letzten Schritte

Nach der Demontage feierte das Team die erfolgreiche Aktion mit Krapfen aus der angrenzenden Bäckerei Frank. „Endlich können die Bauzäune um unsere Bäckerei entfernt werden“, freuen sich die Inhaber der Bäckerei, die während der Bauzeit stark eingeschränkt war.

Beim Abbau des Turms zeigte sich erneut, wie gut die Teams in der Höhe und am Boden zusammenarbeiteten, um die Bauteile Stockwerk für Stockwerk abzutragen. Der letzte Schritt ist die Demontage der stabilen Betonbasis im Innenhof, auf der der Kran während der Bauphase befestigt war. Diese war durch acht Bohrpfähle und eine dicke Betonplatte gesichert. „Eine solche Konstruktion war selbst für uns ein Novum“, so Rupert stolz.

Kombination aus Modernität und Denkmalschutz

Durch die Sanierung passt sich das alte Landratsamt nicht nur an das Gesamtbild der Erlanger Innenstadt an, sondern trägt dank seiner Umnutzung zu den städtebaulichen Anforderungen bei.

Um dies zu realisieren, wurden neue Gebäudeteile in das denkmalgeschützte Gebäude integriert. Neben der Restaurierung des historischen Bestands wurden moderne Elemente wie Büros, Arztpraxen und Wohnungen geplant. Besonders im Innenhof entstand durch unsere Hand ein neuer, dreigeschossiger Wohnbau, der nicht nur mit den vorhandenen Strukturen harmonieren musste, sondern auch die städtebaulichen Anforderungen erfüllte.

„Die Anpassung der bestehenden Bausubstanz an die neuen Nutzungsanforderungen erforderte maßgeschneiderte Lösungen, die sowohl den Denkmalschutzauflagen gerecht wurden als auch funktionale Standards im Hinblick auf moderne Wohn- und Büroflächen erfüllten“, erklärt Harald Herr.

Besondere Herausforderungen bei denkmalgeschützten Gebäuden

Die Sanierung und Umnutzung des alten Landratsamts in Erlangen stellt ein beeindruckendes Beispiel für komplexe Bauprojekte im Bereich des Denkmalschutzes dar. Teile des alten Landratsamts stammen aus dem 15. Jahrhundert und sind damit nicht nur architektonische, sondern auch kulturelle Relikte. Die Herausforderung lag also darin, historische Bauelemente zu erhalten, zu restaurieren und in Einklang mit den Anforderungen an ein zeitgemäßes Nutzungskonzept zu bringen.

„Die Ertüchtigung der bestehenden Holzkonstruktionen war eine der anspruchsvollsten Aufgaben. Besonders bei den tragenden Fachwerkstrukturen war es wichtig, mit größter Präzision vorzugehen“, erklärt Fisch.

Die Sanierung historischer Gebäude ist in der Regel von Handwerkskunst geprägt. Die kleinteiligen Arbeiten erforderten nicht nur handwerkliches Geschick, sondern auch viel Geduld und eine enge Abstimmung zwischen den beteiligten Gewerken. Umso beeindruckender ist es, dass trotz der vielen Herausforderungen das Projekt auf Kurs blieb und bis zum geplanten Abschluss voraussichtlich im Zeitrahmen bleibt.